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Pour over Kaffee – was ist das genau?

Pour over Kaffee – das hört sich nach einer ganz neuen, aromatischen Kaffeespezialität an. Du liebst guten Kaffee? Dann ist dieses Thema vermutlich interessant für Dich. Allerdings eins gleich vorweg: Bei Pour over Kaffee handelt es sich um nicht anderes als um den guten, alten Filterkaffee, den man noch von Oma kennt.

 

Ganz so einfach ist es aber dann doch nicht, denn ansonsten wäre der Artikel hier ja schon wieder zu Ende. Pour over Kaffee ist genau genommen eine Wissenschaft für sich – es gehört ein wenig mehr dazu als liebloses Zubereiten eines 08/15 Filterkaffees.

Was es genau mit diesem Getränk, was derzeit wieder voll im Trend ist, auf sich hat, das erfährst Du hier.

 

Pour over Kaffee

Was bedeutet Pour over Kaffee?

Der Begriff, das kann man unschwer erkennen, stammt aus dem Englischen. Was aber verbirgt sich den nun genau dahinter? Die Übersetzung für „Pour over“ lautet tatsächlich übergießen – das Kaffeepulver mit dem Wasser, in diesem Fall. Ganz simpel also. Neu ist der Begriff dennoch, er stammt nämlich aus dem Jahre 2012, wenn auch das Produkt an sich schon ewig bekannt ist. Genauer gesagt kommt der Begriff Pour over Kaffee aus dem Big Apple, da sich die Coffeeshops dort darauf spezialisiert haben, diesen Kaffee in langen Reihen von Kaffeefiltern, die auf dem Tresen präsentiert werden, aufzubrühen.

Generell ist Amerika nicht gerade für besonderen Kaffee berühmt-berüchtigt. Man könnte also auch sagen, dass dem Produkt, welches schon leicht angestaubt ist, einfach einen neuen, schick klingenden Namen verpasst wurde. Immerhin, es hat funktioniert: Der Begriff Pour over Kaffee wird mittlerweile auf der ganzen Welt verwendet.

Du gehst gerne in trendige Bars und Restaurants? Dann bist Du wahrscheinlich ohnehin schon einmal über den Begriff gestolpert, richtig?

 

Alles wieder auf Anfang

Mit Pour over Kaffee ist es wie in vielen anderen Dingen auch: back to the Roots, zurück zu den Wurzeln, denn die ganz simple Zubereitungsmethode, mit der schon unsere Vorfahren Kaffee machten, ist eigentlich doch gar nicht so schlecht. Dazu lässt Du den Schnickschnack weg und konzentrierst Dich aufs Wesentliche: den Kaffee und den Filter.

Außerdem gibt es einen weiteren Trend zu beobachten: Kaffeetrinker gehen wieder vermehrt dazu über, den Kaffee nicht schnell „to go“ zu konsumieren, sondern ihn lieber in Ruhe zu genießen – schließlich wird das Trendgetränk auch in Ruhe von Hand zubereitet. Pour over Kaffee ist also nicht nur die Zubereitung eines altmodischen, simplen Kaffees, es ist vielmehr auch eine Art Ritual.

 

Comeback des Filterkaffees – was benötigst Du für Pour over Kaffee?

Grundsätzlich brauchst Du für die Zubereitung eines guten Pour over Kaffees nur:

  • einen Handfilter – auch Dripper genannt
  • Filterpapier
  • eine Servierkanne
  • gemahlenen Kaffee
  • heißes Wasser

Du willst es ein bisschen „professioneller?“ Dann gibt es im Fachhandel bereits zahlreiche formschöne Pour over Kaffee Bereiter, bei denen Kaffeekanne und Filter gleich inklusive sind.

Schon die Auswahl des richtigen Filters kann eine Herausforderung sein: so gibt es Filter aus Porzellan, aus Kunststoff, aus Metall und aus Glas. Für welchen Du Dich entscheidest, hat weniger Auswirkung auf den Geschmack des Kaffees. Es ist vielmehr eine Frage der Optik.

Falls Du Dein Kaffeepulver für den perfekten Pour over Kaffee selbst machen willst, was das Ergebnis nochmal deutlich verbessert, brauchst Du weiterhin eine richtig gute Kaffeemühle.

 

Wie wird der Kaffee nach dieser Art zubereitet?

Einfach das Kaffeepulver in den Filter geben, heißes Wasser darauf und fertig? Nein, ganz so einfach ist es nicht. Wenn Du wirklich einen aromatischen Pour over Kaffee genießen willst, dann solltest Du ein paar Grundregeln beachten.

Zum Beispiel: Wie viele Tassen will ich zubereiten? Pro Tasse benötigst Du 200 ml heißes Wasser. Und pro Tasse Kaffee brauchst Du weiterhin 8 – 13 Gramm Kaffeepulver, je nachdem, ob Du eher starken Kaffee bevorzugst oder eher nicht.

Das Wasser kannst Du im Wasserkocher oder auf dem Herd erhitzen und setzt währenddessen den Kaffeefilter in den Dripper ein. Wenn das Wasser kocht, solltest Du den Filter ganz leicht mit dem Wasser befeuchten – er verliert dabei seinen Eigengeschmack und die Kanne darunter wird leicht gewärmt. Dieses Wasser sollst Du aus der Kanne vor dem Aufbrühen aber wieder entleeren.

Jetzt kannst Du mit der Zubereitung des Pour over Kaffees loslegen:

  1. Gib das Pulver in den Filter.
  2. Nimm das gerade nicht mehr kochende Wasser (im Idealfall zwischen 90 und 96° C heiß) vom Herd und gib in kreisenden Bewegungen so viel davon auf das Pulver, dass dieses ganz leicht aufquillt. Im Fachjargon nennt sich das „Blooming“ – zu Deutsch aufblühen.
  3. Warte ca. 30 Sekunden lang ab. In dieser Zeit entfalten sich bereits die ersten Aromen.
  4. Gieße weiter Wasser nach.

Als Grundregel gilt: Das Wasser sollte gleichmäßig durchlaufen, aber am besten den Filter nicht direkt berühren. Du kannst zwischendurch beim Gießen auch eine kurze Pause einlegen, falls das Wasser zu hoch steigt.

 

Pour over Kaffee: Was ist das Besondere daran?

Einen entscheidenden Unterschied zu Filterkaffee gibt es eben doch: Du verwendest keine Kaffeemaschine dafür, sondern brühst den Kaffee von Hand auf. Strom oder die gute, alte Filterkaffeemaschine brauchst Du also nicht. Mit dem Handfilter werden die Aromen besonders gut aus den Kaffeebohnen extrahiert und Sedimente und Schwebstoffe, die nicht im Kaffee landen sollen, werden aufgehalten. Bitterstoffe bleiben dabei außen vor – genau diese werden von den meisten Kaffeefans eher als störend empfunden und schlagen mitunter auch mal auf den Magen. Durch die Zubereitung per Hand mit hochwertigem Filter kannst Du die einzelnen Geschmacksnoten des verwendeten Kaffeepulvers wunderbar herausschmecken. Der Kaffee gilt als sehr gut verträglich.

Das Ergebnis: Pour over Kaffee, der einen ganz besonders feinen Geschmack hat.

Es gibt aber bei der Zubereitung von Hand zweierlei Methoden. Zum einen den „Pour Over Kaffee“, um den es hier geht: Gemäß der Übersetzung wird das Kaffeepulver im Filter mit dem heißen Wasser übergossen. Je nachdem, ob schneller oder langsamer gegossen wird, lässt sich die Extraktion der Aromastoffe steuern. Je länger das Wasser mit dem Kaffeepulver in Kontakt ist, desto mehr Aromen kommen mit.

Das sogenannte „Full Immersion Verfahren“ hingegen bedeutet, dass der Kaffeezubereiter das ganze Wasser auf einmal auf den Filter gibt und danach mit Druck – wie zum Beispiel bei der French Press – das Wasser durch das Pulver presst. Das Ergebnis ist ein völlig anderes.

 

Welchen Mahlgrad benötige ich?

Jetzt geht es an die Details. Denn Pour over Kaffee ist nicht gleich Pour over Kaffee. Es gibt einige Möglichkeiten, den Geschmack und das Aroma zu variieren. Dazu zählen zum einen der Mahlgrad des verwendeten Kaffeepulvers, zum anderen die Bohnenqualität, weiterhin die Wassertemperatur und auch die Brühzeit.

Als idealer Mahlgrad wird meistens eine Konsistenz empfohlen, die ähnlich ist wie bei Kristallzucker oder bei feinem Sand. Damit Du den für Dich perfekten Pour over Kaffee findest, musst Du vermutlich ein wenig herumprobieren. Trau Dich – das Ergebnis wird Dich sicherlich begeistern.

Es ist eine regelrechte Handwerkskunst, am perfekten Ergebnis des Kaffees zu feilen. Verwende dazu am besten einen richtig guten Kaffee mit wenig Säure – aber auch das ist bekanntlich Geschmackssache.

Du hast es morgens unendlich eilig in der Küche? Sagen wir mal so: Ein guter Pour over Kaffee braucht nicht mehr als 2 Minuten. In dieser Zeit kannst Du Dich kurz sammeln und mental auf den Tag vorbereiten. Diese Art Kaffee ist nichts für nebenbei. Er wird mit Liebe von Hand zubereitet und genau das schmeckt man auch.

Tipp: Am besten eignen sich Kaffeepulver, die als Filterkaffee ausgezeichnet sind.

Vor- und Nachteile von Pour Over Kaffee

Ob dieser Kaffee für Dich ein Geschmackserlebnis ist oder nicht, das musst Du selbst herausfinden. Pour Over Kaffee ist, wenn er mit viel Liebe zubereitet wird, etwas Feines. Aber alles hat seine Vor- und Nachteile.

 

Vorteile:

  • Der Kaffee schmeckt aromatisch, fein.
  • Das von Hand zubereiten ist eine Art Zeremonie.
  • Du kannst herumfeilen, bis Dir das Ergebnis perfekt schmeckt.
  • Die Zubereitung ist einfach und ohne Schnickschnack.
  • Es gibt Kaffeekannen, die die Zubereitung noch vereinfachen.
  • Das Ergebnis des Pour over Kaffees ist magenfreundlich.
  • Mit diesem Kaffee kannst Du Dir eine kleine Auszeit nehmen.

Nachteile:

  • Du brauchst etwas mehr Zeit. Es ist also eher nichts für Eilige.
  • Du benötigst ein wenig Übung und eine ruhige Hand.
  • Du musst meistens ein wenig Herumprobieren bis zum perfekten Ergebnis.

 

Pour over Kaffee: zurück zu den Wurzeln

Ein wenig Retro mutet die Zubereitung von diesem Kaffee in jedem Fall an. Was unsere Großmütter schon wussten, kann ja auch nicht so schlecht sein, oder?

Es handelt sich bei Pour over Kaffee um eine Brühmethode für einen besonders milden, aber aromatischen Kaffeegenuss. Wenn Dir normaler Kaffee zu stark ist, ist diese Spezialität, die allerdings etwas länger braucht, vielleicht genau das Richtige für Dich. Der Aufwand lohnt sich.

Der Hauptunterschied zu üblichem Filterkaffee ist der, dass Du die Geschwindigkeit bestimmst, mit der das Wasser durch das Pulver läuft.


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