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Instantkaffee: Gesund oder ungesund?

Ein Becher Instantkaffee ist rasch zubereitet, aber „Fast Food“ steht ja auch in dem Ruf, ungesund zu sein. Bist Du auch häufig im Stress und willst Dir auf die Schnelle eine Tasse Kaffee gönnen, aber für den aufwändigen Brühprozess fehlt Dir die Zeit? Nes Kaffee, auch Instantkaffee genannt, bietet sich als schnelle Alternative, aber wie ungesund ist er wirklich? In diesem Blogbeitrag erzählen wir Dir, wie dieser Kaffee hergestellt wird, was drin ist und ob er gesünder oder ungesünder als normaler Filterkaffee ist.

 

Wie wird Instantkaffee hergestellt?

Um beurteilen zu können, ob Instantkaffee wirklich ungesund ist, muss zunächst ein Vergleich mit normalem Kaffee her. Dazu musst Du Dir die einzelnen Schritte der Herstellung anschauen.

 

Instantkaffee

Die Vorstufen: Vom Anbau bis zum Rösten

Im Alter von etwa zwei Jahren tragen Kaffeepflanzen das erste Mal Früchte, die Kaffeekirschen. Nach vier Jahren haben die Pflanzen ihre volle „Produktionskapazität“ erreicht. In einigen Anbaugebieten werden die Kaffeekirschen bis zu zweimal im Jahr abgeerntet. Die Kaffeebohnen werden vom äußeren Fruchtfleisch befreit und geröstet. Beim Rösten bilden sich die charakteristischen Aromastoffe. Nach diesem Schritt werden die Bohnen für den Gebrauch als Filterkaffee verpackt und im Laden zum Verkauf angeboten. Bis auf das Verpacken nach dem Röstschritt besteht bis hierhin zwischen Instantkaffee und Kaffee kein Unterschied in der Herstellung.

 

Das Mahlen: Industriell oder mit der eigenen Kaffeemühle

Das Mahlen ist ein Schritt, der sowohl industriell als auch zuhause stattfinden kann. Nach dem Mahlen wird also das Kaffeepulver entweder luftdicht verpackt oder direkt zum Brühen gegeben. Kaffeepulver muss luft- und lichtdicht gelagert werden, weil sich die Aromastoffe sonst schnell abbauen. Auch hier gilt: Bisher kein Unterschied zwischen Instantkaffee und Filterkaffee.

 

Die Extraktion: Aufbrühen

Während normaler Filterkaffee schon beim Verbraucher angekommen ist, geht es für den diesen Kaffee nun noch weiter im Herstellungsprozess. Er wird industriell mit Wasser als einziger Zutat aufgebrüht. Das heißt, es wird Kaffee im Großmaßstab gekocht und die unlöslichen Produkte – der Kaffeesatz – werden herausgefiltert. Es bleibt eine Flüssigkeit zurück, die 1:1 dem entspricht, was auch als normaler Filterkaffee in Deiner Tasse landet.

 

Die Trocknung: Wasserentzug

Die Flüssigkeit wird entweder mit Heißluft oder gefriergetrocknet. Zurück bleibt ein Pulver, welches wieder in Wasser gelöst werden kann. Dieses wird verpackt und als Instantkaffee verkauft.

Schlussfolgerung: In Instantkaffee sind genau dieselben Stoffe drin, die auch in Filterkaffee drin sind. Denn auch der Kaffeesatz landet ja nicht in der Tasse, außer Du bereitest Dir einen türkischen Mokka zu. Instantkaffee ist also genauso ungesund oder gesund wie Filterkaffee. Dass nur Wasser und geröstete Kaffeebohnen zur Herstellung von Instantkaffee benutzt werden dürfen, schreibt auch die deutsche Kaffeeverordnung vor.

 

Gesunde und ungesunde Eigenschaften von Instantkaffee

Wenn Du über ungesunde Eigenschaften von Instantkaffee redest, dann redest Du gleichzeitig über ungesunde Eigenschaften von Filterkaffee. Und der hat in den letzten Jahren viel von seinem schlechten Ruf verloren. So soll er beispielsweise die Leberaktivität und den Knochenstoffwechsel fördern und gegen Bluthochdruck und Krebs eine gewisse präventive Wirkung haben. Außerdem haben Kaffeetrinker weniger häufig Gallensteine, Diabetes Typ-2 oder Parkinson und sie leben länger. Lediglich das Koffein hat in größeren Mengen ungesunde Auswirkungen, so kommt es zu Nervosität und Schlafstörungen. Schwangere und Stillende sollten daher möglichst weder Filter- noch Instantkaffee trinken, da es ungesunde Folgen für Fötus und Kinder haben kann, beispielsweise Wachstumsstörungen.

 

Nicht zu heiß trinken

Einen speziellen ungesunden Effekt gibt es bei Instantkaffee allerdings. Wenn Du kochendes Wasser zur Zubereitung nimmst und den Kaffee direkt trinkst, kannst Du Dir nicht nur Lippen und Gaumen verbrennen, sondern erhöhst auch das Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Filterkaffee ist aufgrund des Zubereitungsprozesses meist schon deutlicher abgekühlt, bevor Du den ersten Schluck nimmst. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, keine Getränke zu trinken, die heißer sind als 65°C.

 

Das Reinheitsgebot gilt leider nur für reinen Instantkaffee

Kaffee ist etwas Pures und echter Instantkaffee auch. Ungesund wird es erst, wenn erweiterte Rezepturen ins Spiel kommen, denn auch Cappuccino & Co. werden als Instantkaffees angeboten. In diesen Kaffeepulver-Mixgetränk-Mischungen finden sich häufig viel Zucker, Milchpulver, Aromen und andere Hilfsstoffe, bei denen es schnell unübersichtlich wird, welche gesundheitlichen Auswirkungen sie haben. Industriezucker in hohen Mengen ist definitiv ungesund und das strahlt dann auch auf die Instantkaffee-Mischung aus.

 

Instantkaffee ist weder ungesünder noch gesünder als Filterkaffee

Aus dem Herstellungsprozess von Instantkaffee ergibt sich, dass er keine anderen Inhaltsstoffe als frisch aufgebrühter Filterkaffee hat und daher auch nicht ungesünder als normaler Kaffee ist. Dies schreibt sogar die deutsche Kaffeeverordnung vor. Du kannst jedoch etwas Risikominimierung betreiben, indem Du darauf achtest, Instantkaffee nicht zu heiß zu trinken. Auch von Kaffeepulver-Mischgetränken solltest Du die Finger lassen, weil dort Zusatzstoffe verwendet werden, die ungesund sein können und in reinem Instantkaffee nicht enthalten sind.


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