Cold Brew Kaffee – Kalter Kaffee ist kein alter Hut
Kaum ein kulinarischer Bereich ist so kreativ wie die Kaffeekultur, das zeigt auch der Cold Brew Kaffee, den es seit kurzem in Deutschland zu kaufen gibt. Der Trend kommt aus den USA und wenn Du mehr über die Hintergründe und die Zubereitung des Cold Brew Kaffees wissen möchtest, solltest Du unbedingt weiterlesen.
Was ist Cold Brew Kaffee überhaupt?
Kalt gebrühter Kaffee? Geht das überhaupt? Ja, es geht, wenn auch nicht im Wortsinn. Das englische Wort „brew“ lässt sich nämlich auch mit „brauen“, „aufgießen“, „ziehen“ oder allgemein „zubereiten“ übersetzen und daraus kannst Du schon ableiten, dass es bei der Zubereitung nicht unbedingt heiß hergehen muss. Im Gegenteil, es geht sogar kalt und gemächlich zu. Im Prinzip wird nur Kaffeepulver mit Wasser vermischt, 12 Stunden im Kühlschrank ziehen gelassen und fertig ist der Cold Brew Kaffee. Aber ein paar Feinheiten gibt es doch noch zu beachten.
Wofür wird ein kalter Kaffee zubereitet?
Sinn und Zweck von Cold Brew Kaffee ist, wie auch bei dem Café Granité, der Genuss als Erfrischungsgetränk. Im Gegensatz zu einem Eiskaffee kannst Du bei Cold Brew Kaffee sehr gut auf Zucker verzichten. Fruchtige und blumige Geschmacksnoten machen ihn mit Eiswürfeln zusammen zu einem herrlichen Frischmacher in der heißen Jahreszeit. Das immer noch enthaltene Koffein wirkt zusätzlich belebend. Und natürlich kannst Du ihn auch als Zutat für Cocktails und Longdrinks verwenden.
Wie kannst Du das Getränk selber machen?
Es gibt eine grundsätzliche Zubereitungsmethode für Cold Brew Kaffee und zwei Varianten, die wir im Folgenden kurz vorstellen möchten.
- Full Immersion: Das klassische Verfahren zur Zubereitung von Cold Brew Kaffee. Kaffeepulver wird mit kaltem Wasser in einem Gefäß vermengt. Danach kommt das Gefäß für 12 Stunden in den Kühlschrank. Wichtig bei diesem klassischen Verfahren ist die Verwendung von eher grob gemahlenem Kaffee. Während der langen Ziehzeit kommt das Wasser besser in die Zwischenräume der groben „Schüttung“, was zu einer besseren Extraktion der Aromen führt. Nach Ablauf der 12 Stunden wird der Kaffee abgefiltert und der Cold Brew Kaffee ist servierfertig. Wenn es draußen heiß ist, bieten sich Eiswürfel zur Zugabe an.
- Cold Drip: Für dieses etwas schnellere Verfahren benötigst Du einen speziellen Zubereiter, den sogenannten Cold Drip Tower. Im Prinzip sieht der ganze Aufbau aus wie bei der Herstellung von normalem Filterkaffee, nur dass es viel langsamer geht. Kaltes Wasser wird über einen Zeitraum von 2 bis 3 Stunden Tropfen für Tropfen auf den gemahlenen Kaffee gegeben. Dieser nimmt das Wasser zunächst auf, die Tropfen fließen dann aber anschließend in ein separates Gefäß am Boden des Turms. Das Resultat ist ein Erfrischungsgetränk mit einer hohen Aromenvielfalt.
- Ice Brew: Du benötigst ein Auffanggefäß und einen Kaffeefilter. In das Auffanggefäß gibst Du die Hälfte Deines Kaffeewassers in Form von Eiswürfeln. Die andere Hälfte des Wassers wird erhitzt und zu dem Kaffee in den Filter gegeben. Wie bei der Zubereitung von Filterkaffee tropft nun der Kaffee in das Auffanggefäß auf das Eis. Durch die schnelle Abkühlung behält der Kaffee einen sanften Geschmack.
Wichtig: Das Mischungsverhältnis
Ein typisches Mischungsverhältnis liegt bei 1:10, d.h. 100 g Kaffeepulver kommen auf 1 l Wasser. Wenn Du den Cold Brew Kaffee nach der Zubereitung direkt pur trinken möchtest, ist das die klassische Zusammensetzung. Wenn Du aber schon weißt, dass Du den Cold Brew Kaffee später mit Eiswürfeln versetzen möchtest oder mit Säften, Sirups und anderen Getränken verdünnen möchtest, dann kannst Du die Mischung auch konzentrierter ansetzen. Es haben sich Mischungsverhältnisse bis 1:5 bewährt.
Welcher Kaffee ist für Cold Brew Kaffee geeignet?
Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Es ist Geschmackssache. Es wurde schon angesprochen, dass grob gemahlener Kaffee zu bevorzugen ist, am besten ist er noch frisch gemahlen. Aber bei der Kaffeesorte bist Du in der Auswahl recht frei. Auch Espresso-Sorten eignen sich für die Zubereitung von Cold Brew Kaffee. Beim Cold Brew hat der Kaffee später weniger Säure, weil das Pulver nicht mit heißem Wasser in Kontakt kommt. Da Cold Brew Kaffee als Erfrischungsgetränk gedacht ist, können wir Dir als Hinweis mitgeben, dass ausbalancierte Röstungen mit einem frischen und fruchtigen Geschmack sich größerer Beliebtheit erfreuen. Aber auch schokoladig-nussige Geschmacksrichtungen finden ihre Liebhaber.
Unterschiede zwischen Cold Brew Kaffee und normalem Kaffee
Du wirst Dich fragen, was denn nun die großen Unterschiede zwischen normalem und Cold Brew Kaffee sind. Lass uns dies anhand der Prozesskette von der Zubereitung bis zum Genuss durchgehen.
- Zubereitung: Cold Brew Kaffee zuzubereiten, dauert länger. Die Ziehzeit von 12 Stunden macht den großen Unterschied. Außerdem wird bei normalem Kaffee heißes Wasser und bei Cold Brew Kaffee kaltes Wasser eingesetzt.
- Haltbarkeit: Bei Cold Brew Kaffee kannst Du gleich bei der Zubereitung einen Vorrat anlegen, weil er sich länger hält. Normaler Kaffee, der eine Stunde gestanden hat, schmeckt einfach nicht mehr (was nicht heißt, dass er nicht mehr trinkbar ist). Cold brew Kaffee kannst Du etwa zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahren, ohne dass es Geschmackseinbußen gibt.
- Koffein: Auch in Cold Brew Kaffee gibt es genügend Wachmacher. Mit durchschnittlich etwa 73 mg Koffein in 100 ml enthält Cold Brew Kaffee sogar noch etwas mehr Koffein als Filterkaffee, der irgendwo zwischen 60 und 70 mg / 100 ml liegt. Die Ursache dafür ist die lange Ziehzeit. Schnell gebrühte Kaffees wie Cappuccino oder Latte Macchiato, die auch noch mit Milch vermengt werden, kommen noch nicht einmal auf 20 mg / 100 ml.
- Geschmack: Dadurch, dass durch die schonendere Zubereitung weniger Bitterstoffe entwickelt werden, sind Cold Brew Kaffees sanfter und milder im Geschmack. Cold Brew Kaffee schmeckt fruchtiger und blumiger als Filterkaffee oder als der wegen seines intensiven Aromas beliebte Espresso.
- Verträglichkeit: Gerade empfindliche Mägen freuen sich über Cold Brew Kaffee. Der geringere Anteil an Bitterstoffen und Säure macht den Cold Brew Kaffee deutlich bekömmlicher.
Die Vorteile auf einen Blick
Der Vergleich eines Heißgetränks mit einem Kaltgetränk hat ein wenig etwas vom Apfel-Birne-Vergleich. Deswegen müssen die Vorteile zum einen ganz allgemein und zum anderen auch mit Blick auf andere Erfrischungsgetränke dargestellt werden:
- Cold Brew Kaffee kann einfach selbst hergestellt werden.
- Cold Brew Kaffee ist vegan und kommt ohne Zucker aus.
- dieser Kaffee ist bekömmlich.
- Cold Brew Kaffee erfrischt und kann für viele andere leckere Rezepte hergenommen werden.
Gibt es das Kaltgetränk zu kaufen?
Wenn Dir 12 Stunden Zubereitungszeit zu lang sind, dann kannst Du Cold Brew Kaffee auch fertig kaufen. Schließlich ist er gekühlt längere Zeit haltbar und Du hast immer eine köstliche Erfrischung griffbereit in Deiner Nähe.
Ocha Ocha: Mild und Cremig
24 Tetrapacks a 200 ml mit Schraubverschluss, das ist das umfangreiche Gebinde von Ocha Ocha. Der Cold Brew Kaffee besteht aus 100 % Arabica und kommt ohne Zucker(ersatzstoffe) und Milchprodukte aus. Er ist vegan und punktet mit einem milden Geschmack und cremiger Konsistenz. 4 kcal Energieinhalt in 100 ml sind auch ein überschaubarer Wert. Kunden haben nichts zu bemängeln, Geschmack und Größe der Verpackungseinheit werden als perfekt beschrieben.
Bio Cold Brew Kaffee von Good Spirits
Good Spirits bietet ein Sixpack Cold Brew Kaffee mit 200 ml-Flaschen an. Drei Flaschen sind mit einer Ethiopia Röstung zubereitet, die anderen drei Flaschen mit einer Columbia Röstung. Alle verwendeten Bohnen sind Arabica-Bohnen aus Bio-Anbau. Das Produkt ist zuckerfrei und vegan und verzichtet auf zugesetzte Aromastoffe. Die Flaschen sind ungeöffnet und ungekühlt 12 Monate haltbar. Kunden zeigen sich vom fruchtig-blumigen Geschmack der Ethiopia Variante und dem schokoladig-nussigen Aroma der Columbia Variante begeistert. Good Spirits bietet die Cold Brew Kaffees auch in einem 3 l-Stand Up Pouch mit Zapfhahn an.
Nescafé: Cold Brew Kaffee gibt’s auch in Kapseln
Cold Brew Kaffee in einer Minute. Mit den Dolce Gusto Kapseln von Nescafé ist das möglich. Die Kapseln werden in die Nescafé-Maschine eingelegt und über die Kaltgetränkefunktion wird der Cold Brew Kaffee in weniger als 1 Minute servierfähig hergestellt. Die Packung beinhaltet drei Packs a 12 Kapseln für insgesamt 36 Gläser a 300 ml. Inspiriert aus brasilianischen Arabica mit gerösteteter Zichorie liefert Nescafé ein mildes Aroma mit karamelliger Note ab. Das vegetarische Produkt ist laktose- bzw. molkereifrei und kommt ohne Zucker und Alkohol aus. Die Kapseln sind über den gelben Sack recyclebar. Die meisten Kunden sind geschmacklich zufrieden, teilweise klingt aber auch durch, dass Selbermachen zu besseren Ergebnissen führt. Die schnelle Zubereitung wird aber definitiv als Vorteil gesehen.
Cold Bro – Der vegane Energy Drink
Auch von Cold Bro kannst Du Cold Brew Kaffee in 24 Tetrapacks a 200 ml mit Schraubverschluss kaufen. Der Cold Brew Kaffee besteht aus 100% Arabica-Bohnen, die langsam geröstet wurden. Das Fehlen von Zucker, Milchprodukten und anderen Zusatzstoffen macht ihn zu einem veganen Produkt. Der Kaffee kommt aus Bio-Anbau und besitzt ein Fair-Trade-Siegel. Cold Bro vermarktet die 60 mg / 100 ml Koffein als Teil eines natürlichen Energy Drinks. Kunden mögen den nussigen Geschmack und die belebende Wirkung.
Cold Brew Kaffee ist es wert, einen Versuch zu wagen
Dass Kaffeegenuss eine Frage des Geschmacks ist, muss nicht extra erwähnt werden. Aber es ist schon bemerkenswert, dass in all den Kundenbewertungen der kommerziell erhältlichen Cold Brew Kaffee Produkte wenig über den Geschmack gestritten wird. Cold Brew Kaffee stößt auf mehr oder weniger ungeteilte Zustimmung. Sofern Du bisher noch keine Erfahrungen mit dem belebenden Erfrischungsgetränk gemacht hast, solltest Du Dich nicht scheuen, hier mal etwas Neues auszuprobieren.