Wissenswertes über den Kaffeebaum | Herkunft | Pflege
Vielerorts als Nutzpflanze gehalten, dient der Kaffeebaum in unseren Breitengraden häufig nur als dekorative Zimmerpflanze. Dennoch sind die Früchte und Samen zum Verzehr geeignet. Wie du den Kaffeebaum pflegen musst, damit er Früchte trägt und woher die Pflanze überhaupt stammt, erfährst du in diesem Artikel.
Woher stammt der Kaffeebaum?
Der Kaffeebaum – auch als Kaffeepflanze bezeichnet, da es sich vielmehr um einen Strauch handelt – stammt aus Äthiopien. Den Aufzeichnungen nach ist Kaffee mindestens seit 900 n. Chr. bekannt. Der Legende nach entdeckte der Hirte Kaldi, dessen Ziegen nach dem Verzehr der roten Kaffeekirschen aufgedreht herumsprangen, die Kaffeepflanze. So wurde ihm die Wirkung der Früchte der Pflanze bekannt.
Damals dienten den Äthiopiern nur die Blätter und getrockneten Früchte des Kaffeestrauchs zum Verzehr, welche mit heißem Wasser aufgegossen und als Tee getrunken wurden. Erst als der Kaffeebaum im Osmanischen Reich und anschließend in Istanbul bekannt wurde, verwendete man die Samen der Kaffeekirschen zur Herstellung von Getränken. Die Samen, also Kaffeebohnen, wurden geröstet, fein gemahlen und mehrmals in Wasser aufgekocht.
1582 reiste ein Augsburger Mediziner durch den Orient und wurde auf den Kaffee aufmerksam. Viele weitere Reisende brachten die Früchte und Samen des Kaffeebaumes als Mitbringsel mit nach Europa. Schnell wurde das Getränk so beliebt, dass bereits im 17. Jahrhundert die ersten Kaffeehäuser in Venedig, London, Wien und Paris öffneten. Das erste deutsche Kaffeehaus wurde 1673 in Bremen eröffnet.
Wann trägt der Kaffeebaum Früchte?
Ein Kaffeebaum trägt die erste Blüte nach etwa 3-4 Jahren, wenn er gut gepflegt wird. Für gewöhnlich geschieht dies nur einmal im Jahr im Frühling und Sommer. Ist der Kaffeebaum schon etwas älter, kann er sogar zweimal im Jahr blühen. Werden die Blüten befruchtet, verwandeln sich die Fruchtknoten in etwa 2-3 Tagen in die Kaffeekirsche. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass der Kaffeebaum selbstfertil, also selbstbefruchtend ist. Du benötigst daher keine zweite Pflanze, damit eine Befruchtung stattfinden kann. Die Früchte sind essbar und schmecken süßlich, wohingegen die Haut einen bitteren Beigeschmack hat und daher vor dem Verzehr entfernt wird.
Die Früchte des Kaffeebaums umgeben mit ihrem Fruchtfleisch, der Pergamenthaut und der Silberhaut die eigentlichen Kaffeebohnen, welche vielmehr Samen sind als Bohnen. In einer Frucht befinden sich jeweils zwei Stück.
Kaffeebaum Pflege
Wer einen eigenen Kaffeebaum hat und vielleicht sogar eigene Kaffeebohnen ernten möchte, muss die Pflanze richtig pflegen. Es handelt sich dabei um eine Zimmerpflanze, welche das europäische Klima vor allem in den Wintermonaten nicht aushält. Meist wird der Kaffeebaum in Europa daher nicht als Nutzpflanze gehalten, sondern ist wegen seines dekorativen Werts so beliebt.
Der Kaffeebaum ist nicht sehr kompliziert in der Pflege, man sollte jedoch seine Ansprüche auf den richtigen Standort, die passende Erde und die Überwinterung berücksichtigen, damit er Blüten ausbilden und später Früchte tragen kann. Pflegst du deinen Kaffeestrauch auf die richtige Art und Weise, kann er bis zu 80 Jahre alt werden.
Zur Pflege der Kaffeepflanze gehören folgende Punkte:
- Der passende Standort
- Die richtige Erde
- Ausreichend Wasser
- Überwinterung
Der Standort des Kaffeebaums
Da der Kaffeebaum ursprünglich aus Afrika stammt, verwundert es nicht, dass er es sonnig mag. Ein Standort in Fensternähe ist daher ideal für den Kaffeebaum. Da seine Blätter jedoch zu Verbrennungen neigen, sollte er nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein. Auch zu heiß darf es ihm nicht werden: Temperaturen um die 20 °C sind für den Kaffeebaum optimal.
Bezüglich des Standorts ist außerdem zu beachten, dass der Kaffeebaum gerne etwas mehr Platz hat. Anstatt ihn daher zwischen andere Zimmerpflanzen zu zwängen, solltest du ihm rundherum etwas Platz lassen. Auch Zugluft ist etwas, was dem Kaffeebaum nicht gut bekommt. Wenn er seine Blätter fallen lässt, ist Zugluft eine häufige Ursache. Ein Standortwechsel schafft Abhilfe.
Welche Erde benötigt der Kaffeebaum?
Die Erde für den Kaffeebaum sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein. Der pH-Wert ist vorzugsweise leicht sauer und beträgt einen Wert zwischen 5,5 und 6,5. Es empfiehlt sich, die Pflanze in einen Topf zu pflanzen. Alle ein bis zwei Jahre sollte dieser allerdings gegen einen größeren ausgetauscht werden, da der Kaffeebaum sehr stark wächst und ein ausgeprägtes Wurzelwerk ausbildet.
Wie oft muss ich den Kaffeebaum gießen?
Im Sommer benötigt der Kaffeebaum jede Menge Wasser. Vor allem wenn er Früchte trägt, muss er regelmäßig gegossen werden. Dabei reicht es ihn alle 3-7 Tage zu gießen, was davon abhängig ist, wie hoch die Temperaturen sind. Staunässe bekommt der dekorativen Zimmerpflanze jedoch nicht. Daher solltest du jedes Mal nach dem Gießen etwa eine halbe Stunde warten und anschließend den Untersetzer entleeren. Die Folgen von regelmäßiger Staunässe sind das Abwerfen der Blätter und das Faulen der Wurzeln. Der Kaffeebaum kann dadurch sogar eingehen.
Um für ein tropisches Klima zu sorgen, in welchem sich die Kaffeepflanze sehr wohlfühlt, kannst du ihn zudem hin und wieder mit Wasser besprühen. Hierfür eignet sich jede Sprühflasche, die du mit sauberem Wasser befüllen kannst.
Außerdem verträgt der Kaffeebaum nur weiches Wasser. Wer daher in einer Region mit besonders kalkhaltigem Wasser lebt, sollte auf Regenwasser oder destilliertes Wasser zurückgreifen. Einmal im Monat darf der Kaffeebaum übrigens gedüngt werden: Gib hierzu einmal etwas Flüssigdünger ins Gießwasser oder verwende einen Langzeitdünger.
Kaffeebaum Überwinterung
Die Pflege im Winter unterscheidet sich wesentlich von der im Sommer. In der kalten Jahreszeit freut sich der Kaffeebaum über einen kühlen Standort, an dem die Temperatur etwa 12-15 °C beträgt. In dieser Zeit benötigt er außerdem weniger Wasser und sollte nicht gedüngt werden.
Wenn dein Kaffeestrauch zeitgleich Blüten und Kirschen trägt, ist dies ein Indiz dafür, dass die Wachstumsphasen nicht klar definiert sind. In so einem Fall hast du im Winter vermutlich zu viel gegossen und den Kaffeebaum an einem warmen Standort gelassen.
Um die Trocken- und Regenphasen klar voneinander abzugrenzen, so wie sie auch in der Natur vorkommen, musst du bei der Überwinterung konsequent sein.
Warum blüht mein Kaffeebaum nicht?
Dass ein Kaffeebaum keine Blüte trägt, kann verschiedene Gründe haben:
- Das Alter der Pflanze: Wie bereits erwähnt, blüht eine gut gepflegte Kaffeepflanze erst ab dem dritten oder vierten Jahr. Ist die Pflanze daher noch sehr jung, musst du nur noch etwas Geduld haben, bis er zu blühen beginnt.
- Der falsche Standort: Dass die Pflanze keine Blüten ausbildet, kann ebenfalls daran liegen, dass sich der Kaffeebaum nicht wohlfühlt. Stellst du ihn in einer dunklen Zimmerecke ab, sodass er nicht ausreichend Sonnenlicht bekommt, reagiert der Kaffeebaum nicht selten darauf, indem er einfach nicht zu blühen beginnt. Daher solltest du immer auf den richtigen Standort achten, welcher sonnig, aber nicht zu heiß ist und an dem keine Zugluft herrscht.
Was wächst am Kaffeebaum?
Der Kaffeebaum hat dunkelgrüne, glänzende Blätter, welche zwischen 10-15 cm lang werden. Die Blattränder sind leicht gewellt und das Blatt an sich hat eine sehr glatte Oberfläche. Am Kaffeestrauch bilden sich zum April und Mai, weiße Sternblüten sobald die Pflanze das richtige Alter (ab 3 Jahren) erreicht hat. Sie verströmen einen angenehmen, tropischen Duft, fallen allerdings bereits nach ein paar Stunden ab. Meist öffnen sie sich nachts und sind von da an höchstens 3 Tage lang zu sehen.
Die Früchte, die bei einer Befruchtung der Blüten des Kaffeebaums entstehen, sind zunächst grün und erstrahlen anschließend in einem kräftigen Rot. Zu diesem Zeitpunkt sind die Kaffeekirschen reif und können geerntet werden. Jede Frucht enthält zwei Samen, welche üblicherweise als Kaffeebohnen bezeichnet werden. Sowohl die Frucht als auch die Samen des Kaffeebaums sind zum Verzehr geeignet.
Kaffeebaum – lohnt sich die Anschaffung?
Der Kaffeebaum ist eine dekorative Zimmerpflanze, die selbst in unseren Breitengraden Früchte und Kaffeebohnen ausbilden kann. Die Pflege hält sich in Grenzen, da der Kaffeestrauch nicht viele Ansprüche stellt. Während die Nutzpflanze in Europa meist nur zu dekorativen Zwecken gepflanzt wird, kann man ihre Früchte und Samen dennoch zu Kaffee oder Tee verarbeiten. Achtet man auf die Bedürfnisse, die der Kaffeebaum hat, kann die Pflanze sogar bis zu 80 Jahre alt werden.