Was ist der Schweizer-Wasser-Prozess (SWP) – natürlich & schonend zum vollen Geschmack!
Der Schweizer-Wasser-Prozess (SWP) ist eine Methode zur Entfernung von Koffein aus Kaffeebohnen, bei der Wasser verwendet wird, um das Koffein aus den Bohnen zu extrahieren.
Wie funktioniert der Schweizer-Wasser-Prozess (SWP)
Das SWP-Verfahren beginnt damit, dass grüne Kaffeebohnen in Wasser eingeweicht werden. Während dieser Zeit entzieht das Wasser den Bohnen das Koffein, während die Aromen und Geschmacksstoffe erhalten bleiben.
Im nächsten Schritt erfolgt die Filtration des koffeinhaltigen Wassers. Dazu wird das Wasser durch ein Filtersystem geleitet. Dies kann aus Aktivkohle oder einer synthetischen Filtermembran bestehen.
Bei der Filtration wird dem Wasser das Koffein entzogen. Danach wird das entkoffeinierte Wasser erneut mit den Bohnen vermengt, um die Aromen und Geschmacksstoffe zu extrahieren.
Zum Schluss werden die entkoffeinierten Bohnen getrocknet und gereinigt, um sie anschließend zu rösten und zu verpacken.
Generell gibt es viele Varianten des Schweizer-Wasser-Prozesses, bei denen unterschiedliche Filtrationsprozesse und Einweichzeiten verwendet werden.
Welche Vorteile hat der Schweizer-Wasser-Prozess?
Der Prozess hat einige Vorteile gegenüber anderen Methoden zum Entkoffeinieren der Kaffeebohnen:
- Natürlich: Es ist eine natürliche Methode, die auf Wasser basiert und keine Lösungsmittel verwendet, die den Geschmack und die Aromen des Kaffees beeinträchtigen können.
- Schonend: Das SWP-Verfahren ist schonend, wodurch die Aromen und Geschmacksstoffe des Kaffees erhalten bleiben.
- Flexibilität: Es gibt viele Varianten des Schweizer-Wasser-Prozesses, die es ermöglichen, den Grad der Entkoffeinierung an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.
- Geschmack: Der Kaffee, der durch SWP-Verfahren hergestellt wird, behält seine natürlichen Aromen und Geschmacksstoffe. Das Ergebnis ist ein typisch milder Geschmack.
Jedoch hat der Schweizer-Wasser-Prozess auch einige Nachteile.
Welche Nachteile hat SWP?
- Kosten: Es ist eine aufwendige und teure Methode, die spezielles Equipment erfordert und die Kosten für die Produktion erhöht.
- Zeitaufwand: Der Schweizer-Wasser-Prozess erfordert eine längere Einweichzeit und mehrere Schritte zur Entfernung des Koffeins, was zu einem höheren Zeitaufwand führt.
- Schwierigkeit bei der Steuerung des Entkoffeinierungsgrades: Es kann schwierig sein, den genauen Grad der Entkoffeinierung zu erreichen, was zu Schwankungen in der Qualität des entkoffeinierten Kaffees führen kann.
- Ressourcenintensiv: Das Verfahren erfordert viel Wasser. Zudem kann das Recyceln und Reinigen des Wassers schwierig sein, sodass es oftmals nur einmal verwendet werden kann.
- Geschmack: Obwohl die SWP-Methoden die natürlichen Aromen und Geschmacksstoffe des Kaffees erhalten, kann es sein, dass einige Nuancen des Kaffeegeschmacks verloren gehen.
Wie wird beim SWP-Verfahren der Grad der Entkoffeinierung gesteuert?
Der Grad der Entkoffeinierung beim Schweizer-Wasser-Prozess (SWP) wird durch die Dauer der Einweichzeit, die Menge des Wassers, die Temperatur des Wassers und die Filtrationsrate gesteuert:
- Die Dauer der Einweichzeit beeinflusst die Menge an Koffein, die aus den Bohnen extrahiert wird. Je länger die Einweichzeit, desto größer ist die Menge an Koffein, die entfernt wird.
- Die Menge des Wassers beeinflusst die Geschwindigkeit der Extraktion. Je größer die Menge an Wasser, desto schneller wird das Koffein extrahiert.
- Die Temperatur des Wassers beeinflusst die Extraktionsrate. Hohe Temperaturen erhöhen die Extraktionsrate und ermöglichen es dem Wasser, schneller durch die Bohnen zu dringen und das Koffein zu extrahieren.
- Die Filtrationsrate beeinflusst die Menge an Koffein, die im entkoffeinierten Wasser verbleibt. Je höher die Filtrationsrate, desto geringer ist die Menge an Koffein, die im entkoffeinierten Wasser verbleibt.
Wie lange werden Kaffeebohnen beim SWP-Verfahren eingeweicht
Die Dauer der Einweichzeit beim Schweizer-Wasser-Prozess (SWP) variiert je nach Hersteller und Art des Kaffees zwischen 10 und 16 Stunden.
Wie hoch ist die Wassertemperatur beim SWP-Verfahren?
Die Wassertemperatur beim Schweizer-Wasser-Prozess variiert je nach Hersteller und Art zwischen 60 und 70 Grad Celsius. Je höher die Temperaturen, desto höher ist die Extraktionsrate und umso schneller kann das Wasser die Bohnen durchdringen und das Koffein entziehen.
Wie viel Wasser wird für den Schweizer-Wasser-Prozess benötigt?
Der Wasserverbrauch beim Prozess variiert je nach Hersteller und Art des Kaffees. Im Allgemeinen wird aber etwa 10 bis 20 Mal mehr Wasser benötigt als die Menge der zu verarbeitenden Kaffeebohnen. Beispielsweise kann ein Hersteller für jedes Pfund Kaffeebohnen rund 9 Liter Wasser benötigen.
Kann das Wasser aus dem SWP-Verfahren ein zweites Mal verwendet werden?
Ob das Wasser aus dem Schweizer-Wasser-Prozess (SWP) ein zweites Mal verwendet werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Art des verwendeten Filtersystems und der Reinigung des Wassers ab.
In einigen Fällen kann das Wasser nach dem Entfernen des Koffeins gereinigt und wiederverwendet werden, um es erneut durch die Kaffeebohnen zu leiten und die Aromen und Geschmacksstoffe zu extrahieren.
In anderen Fällen kann das Wasser jedoch nicht wiederverwendet werden, da es zu stark verschmutzt ist oder wegen der Verwendung von chemischen Reinigungsmitteln. In diesem Fall muss frisches Wasser verwendet werden.
Woher hat der Schweizer-Wasser-Prozess seinen Namen?
Der Name „Schweizer-Wasser-Prozess“ beruht auf der Tatsache, dass die Methode ursprünglich von einer Schweizer Firma entwickelt wurde. Initiator war die Swiss Water Decaffeinated Coffee Company in den 1970-er Jahren. Das Verfahren hat schnell an Popularität gewonnen und wurde von anderen Unternehmen und Herstellern weltweit übernommen. Daher hat es seinen Namen aufgrund seiner Herkunft aus der Schweiz erhalten.
Gibt es alternative Verfahren, um Kaffee das Koffein zu entziehen?
Natürlich gibt es noch andere Verfahren, mit denen Kaffee das Koffein entzogen werden kann. Bekannte Methoden sind beispielsweise:
- Das lösungsmittelbasierte Verfahren mit Aceton, Ethylacetat oder superkritischem CO?. Diese Verfahren sind jedoch weniger natürlich und können den Geschmack und die Aromen des Kaffees beeinträchtigen.
- Beim druckbasierten Verfahren wird das Koffein mit hohem Druck aus den Bohnen extrahiert. Diese Methode ist jedoch teuer und erfordert spezielles Equipment.
Was ist das Besondere am Schweizer-Wasser-Prozess?
SWP ist eine natürlichere und schonendere Methode, die es ermöglicht, den Grad der Entkoffeinierung an die individuellen Bedürfnisse anzupassen und den Geschmack zu erhalten. Aber es ist auch ressourcen- und zeitintensiv. Natürlich gibt es noch andere Verfahren, die alle auch ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Welches Verfahren Du bevorzugst, hängt von Deinem persönlichen Kaffeegeschmack ab.